GUEST EDIT BY YILDIZ KRAHN

 

Anfang Dezember war es endlich soweit: Nachdem schon ewig eine Reise nach Seoul ganz oben, dick und fett mit drei Ausrufezeichen markiert auf meiner Wunschliste stand, war ich mehr als glücklich, als ich Ende letzten Jahres doch tatsächlich mit Koffer, großer Kimchi-Vorfreude und meinem guten Freund Jonathan an der Seite meinen Urlaub antreten konnte. Um diese Vorfreude ins Unermessliche zu steigern, habe ich bereits das ganze Jahr über besessen nach den besten Spots recherchiert, an der Haltestelle auf den Bus wartend mit einer App Basics wie “Fahrradständer” oder “Kaugummipapier” gelernt und ja, eventuell habe ich auch das ein oder andere Mal über das coolste Mitglied der koreanischen Boygroup BTS nachgedacht.

Mich an der koreanischen Küche auszuprobieren, hat mich persönlich sehr zufrieden gestellt, zum Essen einladen, wollte ich dann aber doch lieber niemanden (diese verdammten Veggie Mandus sind auch nichts für Kochlöffelloser). Ihr merkt es vielleicht – ich konnte es eigentlich kaum abwarten. Mit zwei Kameras im Gepäck und einer endlosen Liste an Geheimtipps, möchte ich Euch natürlich nicht vorenthalten, was man in der einzig wahren Stadt, die wirklich niemals schläft, alles erleben kann.

Die Hauptstadt Koreas so kompakt wie möglich zusammenzufassen, ist nämlich gar nicht so einfach. Ich weiß nur, dass ich nach der gängigen Frage “Und wie wars?” wirklich ziemlich lange gebraucht habe, um diesen unfassbar ereignisreichen Urlaub auch nur ansatzweise gerecht wiedergeben zu können. Einen weiteren Versuch starte ich also mit meinem doch sehr umfangreichen Guide, mit allen Eindrücken und Tipps, die ich auf meiner Reise gesammelt habe. Was es also mit der sogenannten koreanischen Currywurst auf sich hat, wieso in Korea das Leben früher beginnt und trotzdem nie endet und warum Kimchi niemals nur fermentierter Weißkohl ist, verrate ich Euch heute:

Wenn ich Seoul mit einem Wort beschreiben müsste, würden mir allein innerhalb von zehn Sekunden so viele möglichen Attribute einfallen, dass ich mich nie und nimmer auf nur eins beschränken könnte. Die mit knapp 10 Millionen Einwohner*innen besiedelte Stadt hat so viele Gesichter und je nach Bezirk und Tageszeit kann man sich auf eine andere Facette einstellen. Eines fiel mir doch sofort auf: In Seoul führt man eine Art Doppelleben, das zum einen durch das Ausleben der in der Gesellschaft verankerten traditionellen Werte, Strukturen und Normen und zum anderen durch den Bruch dieser Regeln aufgrund von Globalisierung, Digitalisierung und neuen Generationen mit neuen Ideologien sichtbar wird. So ist das Leben dort eingeteilt in zwei zeitlich abgegrenzte Abschnitte, die bestimmen, wie der Alltag abläuft: Tagsüber sieht man größtenteils die ambitionierte Arbeitsgesellschaft, die pünktlich in die noch pünktlichere Bahn steigt.

Am Platz werden schnell die Lockenwickler gesetzt, der Wecker getimed, die Äuglein geschlossen, um dann an der richtigen Station mit der richtigen Frisur ausgeschlafen in Richtung Verantwortung zu marschieren. Effizienz bestimmt den Tag. Jede freie Sekunde wird optimal genutzt, um bestens vorbereitet im Großstadtdschungel zurecht zu kommen. Die Füße werden still gehalten, denn niemand möchte in die Privatsphäre des anderen tappen. Laute Gespräche, brüllende Teenager, geschweige denn ausartendes PDA findet man selten, und wenn, dann eigentlich nur, weil verwirrte Tourist*innengruppen unterwegs sind. Zutiefst verankert in der koreanischen Kultur ist der Respekt älteren Menschen gegenüber. Wer also auf die Idee kommen sollte, in der U-Bahn auf den Senior*innensitzen Platz zu nehmen, sollte sich auf skeptische Blicke von allen Seiten einstellen. Mal ganz unabhängig davon, ob ein Ahjussi (Koreanisch für älterer Herr) in der Nähe ist oder nicht. Einfach lassen – ich spreche aus Erfahrung!

 

 

 

Das Blatt wendet sich, wenn der Abend anbricht, der Kochdunst der zahlreichen Restaurants anfängt, aus den Gassen empor zu steigen und über den Himmel eine seichte Decke bildet. Dann finden sich die ersten Menschenansammlungen vor gehypten Lokalen mit internationaler Fusionsküche und günstigster Gruppenmenüs oder beim besten Barbecue Spot der Stadt. Für viele Koreaner*innen beginnt nach Schichtende erst das richtige Leben, die Zeit, in der sich mit Freund*innen getroffen, auf Blind Dates gegangen und mit den Kolleg*innen der geplatzte Deal in Bier und Soju ertränkt wird. Apropos Soju: Der traditionelle Reiswein gehört in fast jedem Restaurant zum Inventar und ist der wesentliche Grund dafür, dass man nach Mitternacht in ganz Hongdae vereinzelt über Feierwütige stolpert, die benommen vor den Clubs hocken (je nach Pegel auch liegen), in den Bahnen kurz vor der Schulter des Sitznachbarn oder der Sitznachbarin einnicken und tragischerweise bis zur Endstation fahren oder in Gruppen sich gegenseitig stützend versuchen, im Kreis die Straße zu überqueren. Wer nicht schläft, der kann sich um drei Uhr morgens durch die zahlreichen Beauty Stores stöbern und die Kopfschmerzen am nächsten Morgen gegen eine feuchtigkeitsspendende Aloe Vera Gesichtsmaske eintauschen.

Zeit spielt nach dem Feierabend keine Rolle mehr, genauso wenig wie das Alter. Das Nachtleben ist sozusagen der Spielplatz für jede Altersgruppe und da wir nach koreanischer Zählung eh alle mindestens ein Jahr älter sind (die Zeit in Mamas Bauch wird sehr geschätzt und mit einberechnet), können wir auch schon mit 20 Jahren ganz legal in die wirklich coolen Clubs. Ausgehen in Seoul kann ich Euch nur ans Herz legen! Allein der Spaziergang durch die kleinen Gassen am Abend verspricht Euch einen kleinen Einblick in die Musik belebte Stadt: Auf den Straßen batteln sich Jugendliche zu aktuellen K-Pop Tracks mit perfekt inszenierten Choreografien, aus Karaoke-Bars klingt fröhliches, aber unidentifizierbares Gelalle, das eine Mischung aus Robbie Williams “Angels” und Cheryl Lynn “Got to be real” sein könnte, aus den Geschäften tönen alle BTS Alben in Dauerschleife. Es lohnt sich wirklich! Also lasst Euch beim nächsten Seoul-Trip Abends durch die Stadt treiben, landet in einem der kleinen Kimbap-Bistros und gönnt Euch für umgerechnet 4 Euro einen gesunden Mitternachtssnack!

 

 

Wenn sich in Seoul ein roter Faden durchzieht, dann im Hinblick auf die Ästhetik. Sehr minimalistisch und stilvoll sind Cafés, Geschäfte und Restaurants eingerichtet. Dabei wird sehr viel wert auf Design und Atmosphäre gelegt. Ähnlich wie in Stockholm war es eigentlich unmöglich, keinen durchdesignten Shop zu finden  – selbst der Waschsalon hatte irgendwie Stil?! Das betrifft übrigens auch die Kleidung der Koreaner*innen. Wer sich wie ich gerne in Schwarz und Weiß einhüllt, wird sich in Seoul mehr als gut aufgehoben fühlen – oder auch untergehen, denn tatsächlich gibt es nicht allzu viele mutige Kanditat*innen, die sich den aktuellen Trends entziehen. So werdet Ihr von zahlreichen, wunderschönen oversized Mänteln, exklusiven Designerhandtaschen und riesigen Harry Potter Lesebrillen umgeben sein und Euch sicherlich nicht nur einmal fragen, woher er oder sie den perfekten Winterstiefel hat.

 

 

Also eines bemerkt man vor allem im Konsummekka der Stadtmitte relativ schnell: Es wird überwiegend viel Wert auf das Äußere gelegt und gerne in hochpreisige Güter investiert. Aber Luxus zeichnet sich nicht nur durch die zahlreichen Maseratis und Bentleys aus, die wie bei einem Karnevalsumzug aneinander gereiht durch Gangnam flitzen oder durch Goyard und Hermès Taschen in jeder Ausführung, die einem im Bus freundlich gegenüber sitzen. Luxus bezieht sich in Seoul auf zwei Dinge, die für uns in Deutschland Lebende (noch) völlig selbstverständlich sind: Platz und Frischluft. Ersteres ergibt sich vor allem durch die zahlreichen Menschen, die in Seoul leben und Arbeit, aber keinen Wohnraum gefunden haben. Der Immobilienmarkt ist tatsächlich sehr ernüchternd, so sind ähnlich wie in vielen anderen Großstädten die Mieten enorm angestiegen, vor allem in den zentral gelegenen Stadtteilen. Im Durchschnitt kann man für ein 16 Quadratmeter Studioapartment in Itaewon oder Hongdae mit 600 bis 700 Euro rechnen. Jede*r Münchner*in wird sich jetzt denken: Kenn ich doch! Das Problem in Korea ist die Mietkaution, die teilweise so hoch wie ein durchschnittliches Jahreseinkommen ist. In den Wohnungen selbst spiegelt sich die bereits erwähnte Effizienz wieder: Durch den Platzmangel werden alternative Wohnmöglichkeiten geschaffen, umso viel Raum wie möglich sicherzustellen. Wie bei einer Schnitzeljagd entdeckt man eigentlich immer wieder eine neue Schublade in einer versteckten Spalte, die sich hinter einem Regal verbirgt.

Auch die Luftverschmutzung ist in Korea ein ziemlich großes Thema. Wir hatten leider das Pech, direkt am zweiten Tag unserer Reise mit massivem Feinstaub zu tun zu haben. Dann ist die Stadt umgeben von einem hellgrauen Vorhang, der sich über die Wolkenkratzer legt und kaum lichtdurchlässig ist. Die Straßen werden leerer und die Bahnen voller mit Masken vermummten Menschen. Auf dem Handy erhaltet Ihr einen Warnhinweis mit entsprechenden Schutzhinweisen. “Alibimäßig” holt man sich dann wie jede*r Einheimische*r eine Mundschutz-Maske, die meines Erachtens nicht allzu viel gebracht hat. Je nach Schweregrad des Feinstaubgehalts solltet Ihr lieber ausreichend Pausen einplanen und eventuell keine großen Outdoor-Aktivitäten in Betracht ziehen. Oftmals legt sich die Situation auch wieder nach wenigen Tagen!

 

 

Seoul ist aufregend, so unglaublich gegensätzlich und ähnlich zugleich und einfach unfassbar belebt. Auch, wenn einem die Menschen eventuell etwas distanziert erscheinen, kann ich sagen, dass wir mit einer enormen Offenheit empfangen wurden. Wer Hilfe braucht, wird sie finden. Sofern die Sprachbarriere nicht im Weg stand, waren die Menschen dort sehr bemüht, uns elegant durch den Seoul-Trubel zu geleiten. Grundsätzlich waren viele begeistert, dass ein so großes internationales Interesse an der koreanischen Kultur besteht.

Wir hatten jedenfalls das Glück, inspirierende Leute, Künstler*innen und Musiker*innen kennenzulernen, die uns einen Blick in ihren Alltag ermöglicht haben. Für viele von ihnen ist es viel schwieriger in der Öffentlichkeit unter den vorherrschenden Strukturen sichtbar zu werden, daher ist das Netzwerk unter ihnen besonders wichtig. Fast alle Kreative kennen sich untereinander und unterstützen sich gegenseitig bei Projekten, die sie gemeinsam ganz groß machen. Einer von ihnen ist Gumbo, auch Goldstep genannt, der mit seinem gleichnamigen Studio so viele tolle Konzepte wie Grafikdesign, Videoaufnahmen, Fotografie und Editorials für koreanische Labels und Artists miteinander vereint. Auf einen Kaffee hat er uns durch seine heiligen Hallen geführt und sein wahnsinns Equipment vorgestellt. Wer Lust hat, schaut gerne mal bei seinem neuen Projekt vorbei! Definitiv eine der tollsten Erfahrungen unserer Reise!

Natürlich habe ich nicht nur versucht, das Leben dort so authentisch wie möglich aufzusaugen, Subkulturen kennenzulernen und so viele Eindrücke wie möglich einzufangen, sondern habe auch einige tolle Orte entdeckt und notiert, die ich unbedingt mit Euch teilen möchte:

CAFÉS & SNACKS

Cafés sind in Seoul nicht einfach nur Cafés: Sie sind der beliebteste Dating Spot für viele Verliebte (und in Seoul ist gefühlt jeder auf Wolke 7). Es wird geflirtet, sich romantisch die Zitronentarte geteilt und jede Menge Selfies dabei aufgenommen. Zudem sollte man erwähnen, dass Koreaner*innen verrückt nach Kaffee sind. Der sogenannte Iced Americano wird auch bei Minusgraden geschlürft und das gerne mehrmals am Tag. Wer generell lieber auf pflanzliche Milch zurückgreift, muss leider etwas länger suchen. Wir haben festgestellt, dass nur in den allseits bekannten großen Ketten die Chance besteht, Sojamilch zu bekommen. Ansonsten einfach mal mitmachen und auf den beliebten Americano oder Espresso umsteigen! Folgende Cafés sind besonders empfehlenswert:

1. OATS ESPRESSO

Süßester Service mit den besten Scones, frischem O-Saft und integrierter Kaffeerösterei!

Adresse: 328-2 Sangsu-dong, Mapo-gu

2. CAFE AALTO BY MEAL

Angelehnt an dem finnischen Konzept von David Chipperfield Architects designtes Café mit unglaublichem Interieur aus Buchenholz im Amore Pacific gelegen. Bitte alles probieren!

Adresse: 100 Hangang-daero, Yongsan-gu

3. KKILOOK HOUSE

Guter Tee und Kaffee mit dem schönsten Ausblick im Herzen des Ikseon-dong Hanok Village. Im Sommer unbedingt eine Etage höher und die versteckte Terrasse nutzen!

Adresse: 26-4 Donhwamun-ro 11na-gil, Ikseon-dong, Jongno-gu

4. MORITZPLATZ

Allein des Namens wegen! Aber auch wegen der coolen Lage und der schönsten minimalistischen Einrichtung.

Adresse: 184-17 Donggyo-dong, Mapo-gu

5. YUMMYYOMIL

Vegane Bäckerei mit selbst gebackenem Brot und außergewöhnlichen Sandwiches. Alles andere als günstig, aber molto lecker.

Adresse: 6-5, Yanghwa-ro 7-gil, Mapo-gu

 

RESTAURANTS

Vor meiner Reise habe ich mich am meisten auf das Essen gefreut. In Berlin gehe ich am liebsten koreanisch essen und bestelle mit Freunden das vegetarische Barbecue aus Seitan, Tofu und Gemüse oder koche zuhause selbst gerne Bibimbap (hier entlang zum Rezept) und Tteokbokki (scharfer Reiskuchen mit Frühlingszwiebeln – der in Korea meistens auf der Straße frisch zubereitet am Stand gegessen wird und tatsächlich ein wenig unserer Berliner Currywurst ähnelt). Noch mehr habe ich mich auf authentisches Kimchi gefreut – den rohen, eingelegten Kohl und Rettich, der nicht nur Koreas Nationalgericht ist, sondern für viele Koreaner*innen für Gesundheit und Vitalität steht. So sagt man: Wer viel Kimchi isst, lebt ein langes, erfülltes Leben.

Ich muss ehrlich gestehen, dass genau das Thema Essen uns leider ziemlich Schwierigkeiten bereitet hat. Als Vegeterarier*in oder Veganer*in ist es so gut wie unmöglich, spontan den Hunger zu stillen. In Korea wird immer noch viel Fleisch konsumiert und das Bewusstsein für das vegetarische oder vegane Konzept ist wirklich nur vereinzelnd in Seoul vertreten. Daher kommen die Veggies unter Euch an einer ausführlichen Ernährungsplanung nicht vorbei. Um Euch dennoch die Suche zu erleichtern, habe ich die besten veganen Restaurants für Euch zusammengetragen:

1. SUKKARA

Meiner Meinung nach das leckerste vegane Restaurant Seouls mit gemütlicher Atmosphäre, ausgefallenen Gerichten aus aller Welt und sehr gutem Naturwein!

Adresse: 157 Wausan-ro, Seogyo-dong, Mapo-gu

2. MAJI

Das einzige Lokal, das wir gefunden haben, das die traditionelle Küche Koreas ausschließlich vegan anbietet. Eine unfassbar charmante Eigentümerin, mit der wir sehr viel Spaß an der langen Tafel hatten!

Adresse: 19 Jahamun-ro 5-gil, Sajik-dong, Jongno-gu

3. PLANT

Das Plant ist wohl das bekannteste vegane Restaurant in Seoul. Es gleicht ein wenig den zahlreichen Lunchspots, die wir aus Berlin-Friedrichshain kennen und hat eher internationalen Flair. Sehr leckeres Essen (vor allem das Tempeh) inmitten von Iteawon!

Adresse: 2 floor, 117 Bogwang-ro, Itaewon 1(il)-dong, Yongsan-gu

4. COOK AND BOOK

Niedliches, kleines Restaurant mit einer großen Auswahl an unterschiedlichen Tagesgerichten in tollster Lage! Unbedingt auf die Öffnungszeiten achten!

Adresse: 61 Seongji 3-gil, Hapjeong-dong, Mapo-gu

5. HONGDAE STREET

Glück könnt ihr auch in den zahlreichen Restaurants auf der Feiermeile in Hongdae haben. In den Bistros, wie ich sie einfach mal nenne, gibt’s teilweise vegetarische Varianten an Udonnudelsuppen und Kimbap.

 

 

DRINKS & DANCE

 

1. KOMPAKT RECORD BAR

Unseren besten Abend hatten wir definitiv in der kleinen, in einer dunklen Gasse von Gangnam versteckten Kompakt Record Bar. Der Besitzer Jinmoo hat selbst in Frankfurt am Main Grafikdesign studiert und spricht sogar ein wenig Deutsch. Gerne erklärt er das tolle Konzept hinter seinem Laden: Mit seinem Künstlerkollektiv 360 Sounds veranstaltet er Parties und Events und sorgt von Montag bis Samstag für live DJ-Auftritte in seinem gegründeten Zufluchtsort für Kreative und Musikbegeisterte. Wir haben uns dort so wohlgefühlt, dass man uns am nächsten Abend wieder an demselben Tresen gefunden hat.

Adresse: 46 Dosan-daero 25-gil, Sinsa-dong, Gangnam-gu

2. ORGASM VALLEY

Danach am besten weiter ins nicht weit entfernte, neonbeleuchtete Orgasm Valley auf einen weiteren Drink, der später noch auf der Tanzfläche seine Wirkung zeigen kann!

Adresse: 655 Sinsa-dong, Gangnam-gu

3. CAKESHOP

Der einzig wahre Ort in Itaewon für koreanische RnB-Artists und Old School Hip Hop DJ’s mit Live-Auftritten!

Adresse: 134 Itaewon-ro, Itaewon 1(il)-dong, Yongsan-gu

4. THE HENZ CLUB

Irgendwas zwischen hardcore Techno und aggressivem Hip Hop, das komischerweise ganz gut miteinander harmoniert?!

Adresse: 86-22 Sangsu-dong, Mapo-gu

5. MODECI

Direkt neben dem Henz Club und der beste Ort für diejenigen, die auf die alten Motown und Soul Train Klassiker stehen!

Adresse: 86-22 Sangsu-dong, Mapo-gu

 

 

SHOPPING

Shopping wird in Seoul ganz groß geschrieben. Vermutlich habe ich noch nie einen so derartigen Konsumwahn miterlebt wie in Koreas Hauptstadt. Sieben Tage die Woche könnt ihr theoretisch bis zum Morgengrauen alles bekommen, was Euer Herz begehrt. Das ist zugegebenermaßen etwas befremdlich. In der Einkaufsstraße Myeong-dong reihen sich die Beauty Stores nacheinander und mit ihnen die Menschenmassen, die von Laden zu Laden hetzen, um hinter dem neuen, ultimativen Produkt her zu sein. Man bekommt tatsächlich eine leichte Reizüberflutung bei den ganzen Angeboten, die im Neonlicht blinkend aus allen Ecken strahlen. Daher haben wir uns vorab eine Liste mit einzigartigen Stores gemacht, die uns wirklich interessieren. Folgende Läden sind auf jeden Fall einen Besuch wert:

1. BEAKER STORE

Unfassbar schön aufbereiteter Concept Store auf zwei Etagen mit koreanischen und internationalen Designern, einer riesigen Sneaker-Auswahl, Beauty Labels und Interior Goods.

Adresse: 408 Apgujeong-ro, Cheongdam-dong, Gangnam-gu

2. SHOP AMOMENTO

Minimalistische Mode und hochwertige Klassiker, mit tollen Pieces von der Eigenmarke bis hin zu Rachel Comey und Paloma Wool!

Adresse: 4floor, 1 Yulgok-ro, Jongno-gu

3. HEIGHTS

Mein altes Skatergirl-Herz schlug auf jeden Fall höher bei der Auswahl an Streetwear Labels und Skateboards. Außerdem gibt’s coole Sneaker (wesentlich günstiger als bei uns) und außergewöhnliche Keramik von lokalen Designern im Angebot!

Adresse: 395-142 Seogyo-dong, Mapo-gu 

4. RECORD STORES

In der Kompakt Record Bar haben wir uns direkt mal den DJ geschnappt und nach seinen Tipps für Plattenläden in Seoul gefragt. Besonders empfehlenswert ist der Room 360, der von DJ Soulscape und der 360 Sounds Gruppe geführt wird und eine riesige Zusammenstellung an feinsten Soul, Hip Hop und (Brazilian) Jazz Klassikern im Angebot hat. Auch Welcome Records hat uns überzeugt – dort findet ihr eine Mischung aus Techno, House, Hip Hop und koreanischen und japanischen Künstler*innen. Außerdem könnt ihr anschließend zu einem Kaffee sogar Eure Ausbeute anhören!

Adressen: RM.360, 985-11 Seocho-gu, Bangbae-dong; Welcome Records, 648 Sinsa-dong, Gangnam-gu

5. VINTAGE STORES

Wer dachte London oder LA wäre das Paradies für Secondhand Shopping, der war noch nicht in Seoul. Die meisten Sachen, die ich mir in Korea gekauft habe, waren tatsächlich aus Vintage Shops. Die Stores haben nicht nur eine enorme Auswahl an Designer-Klassikern wie Yves Saint Laurent, Dries Van Noten, Fendi und Co., sondern sind zudem vergleichsweise richtig, richtig günstig und gut erhalten. Hierfür einfach durch Hongdae schlendern und in den zahlreichen Geschäften stöbern – ihr werdet sie nicht verfehlen!

 

 

ART & CULTURE

Besonders begeistert war ich von dem Kunst- und Kulturangebot in Seoul. Wir hatten gar nicht so viel Zeit, um all die Museen und Gallerien abzuklappern, die ich mir notiert hatte. Für folgenden Kulturoasen also unbedingt ausreichend Zeit einplanen und im Programm vorbeischauen:

1. AMORE PACIFIC MUSEUM

Adresse: 100 Hangang-daero, Hangangno-dong, Yongsan-g

2. NATIONAL MUSEUM OF MODERN AND CONTEMPORARY ART

Adresse: 30 Samcheong-ro, Samcheong-dong, Jongno-gu

3. ARTHOUSE MOMO CINEMA

Adresse: 52 Ewhayeodae-gil, Bukahyeon-dong, Seodaemun-gu

4. DAELIM MUSEUM

Adresse: 21, Jahamun-ro 4-gil, Jongno-gu

5. KUKJE GALLERY

Adresse: 54 Samcheong-ro, Sogyeok-dong, Jongno-gu

 

Abschließend noch ein paar Reisetipps am Rande:

  • Vom Flughafen Incheon aus kommt ihr optimal mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in die Innenstadt – die teuren Luxusbusse sind meiner Meinung nach nicht notwendig.
  • Mit der T Money Card fährt man in Seoul mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln günstig von A nach B. Diese bekommt Ihr in den Convenience Stores und könnt Ihr an allen Bahnhöfen mit Geld aufladen.
  • Google Maps bringt Euch leider recht wenig, daher würde ich Euch empfehlen, direkt alle Orte in der koreanischen “Naver Map” abzuspeichern.
  • Auch, wenn ich viel lieber spontan die Dinge angehe, würde ich in Korea auf jeden Fall organisierter mit der Reiseplanung vorgehen. Wer nämlich kein Koreanisch kann, wird hin und wieder auf Kommunikationsschwierigkeiten treffen, die ziemlich viel Zeit beanspruchen können.
  • Visa Kreditkarten werden immer mehr in den Geschäften akzeptiert, in kleinen Läden funktionieren sie allerdings noch nicht. Daher lieber immer ein bisschen Bargeld oder eine alternative Kreditkarte dabei haben.
  • Wer außerhalb des Airbnbs oder Hotels auf Internet besteht, kann sich für die Urlaubszeit eine koreanische Prepaid-Karte oder ein WIFI Egg besorgen. Ansonsten gibt es auch in vielen Geschäften, Cafés und in allen Bahnhöfen einen Internetzugang.

 

Text: Yildiz Krahn

Photos: Yildiz Krahn und Jonathan Reti

Folge:

7 Kommentare

  1. Arabella
    19/02/2020 / 12:25 PM

    Was für ein liebevoll zusammengestellter Guide! Super schöne Fotos und mega gut, dass sowohl Empfehlungen für unique places als auch die praktischen Tipps dabei sind. Wenn das nächste Mal jemand die beliebte Frage “und wie war’s?” stellt, dann solltest du ihm einfach den Link hierzu schicken. All die Eindrücke kann man eben nicht in einem Satz wiedergeben haha
    Alles Liebe

    • Guest Editor
      Autor
      19/02/2020 / 6:31 PM

      Hi Arabella! Danke für dein Feedback, freue mich wirklich sehr darüber! :)

  2. Nele Wirtz
    19/02/2020 / 8:53 PM

    Wahnsinnig schöner Travel Guide! Als Leser*in merkt man richtig wie viel Mühe sich die Autorin gemacht hat und man hat sofort das Gefühl mit dabei gewesen zu sein. Super geschrieben und vor allem die Auswahl der Bilder ist top. Nachdem mal den Guide gelesen hat, verspürt man richtig Lust den nächsten Flieger Richtung Seoul zu nehmen!
    Liebe Grüße
    Nele :)

  3. Anna
    20/02/2020 / 11:07 AM

    Hey yildiz, super schöner Artikel, vielen Dank für deinen Einblick! Hast du vielleicht noch einen Tipp, wo man wohnen könnte?

  4. Ana
    25/02/2020 / 7:37 PM

    Wirklich toller Artikel! Vielen Dank dafür!
    An einem Hotel oder Airbnb Tipp wäre ich auch sehr interessiert. Wie viel Zeit empfiehlt Du in Seoul zu verbringen? Viele Grüße

    • Guest Editor
      Autor
      01/03/2020 / 11:07 AM

      Hey Ana, vielen Dank für Deine Nachricht! Zu Deiner ersten Frage: Ich würde Dir auf jeden Fall ein Airbnb in Seoul empfehlen – die sind meistens sehr günstig, sauber und zentral gelegen, wenn Du rechtzeitig buchst. Einen Tipp trotzdem: Schaue mal, ob Dir die Ausstattung in den Wohnungen passt. Die Apartments in Korea sind doch meistens anders konzipiert als jene, die wir kennen. So kann es gut mal sein, dass eine Dusche in der Küche oder über der Toilette ist oder das Bett lediglich durch eine super dünne Matratze ersetzt wird. Wir haben in Gangnam gelebt, würde jedoch das nächste Mal Hongdae oder Itaewon bevorzugen, da man doch relativ lange zu den anderen, mehr belebteren Gegenden braucht. Ansonsten ist die Stadt generell auch einfach super sicher und jedes Viertel individuell aufregend.

      Die Zeit finde ich tatsächlich schwierig einzuschätzen, ich glaube, da bin ich auch kein Maßstab haha ;) Wir waren knapp 12 Tage nur in Seoul, also nicht in der Umgebung, und ich hätte locker noch ein paar Tage ranhängen können. Aber auch nur, weil ich ganz gerne in den Tag döse und spontan schaue, worauf ich Lust habe. Die Planung hat dadurch nachträglich relativ viel Zeit gefressen und wir haben gar nicht alles geschafft, was wir uns vorgenommen haben. Also mit ein bisschen mehr Organisation kannst Du mit Sicherheit in 14 Tagen Seoul erkunden und zusätzlich noch ein bisschen rumreisen, z.B. zur Küstenstadt Busan (die soll auch ganz toll sein) oder zur Liebesinsel Jeju.

      Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig weiterhelfen. :)

      Liebe Grüße,
      Yildiz

  5. Ida
    01/03/2020 / 5:08 PM

    Hey Yildiz, ich muss dir echt mal ein Kompliment aussprechen, wollte ich es doch schon länger mal loswerden: Ich finde deine Texte wirklich sehr unterhaltend. Macht einfach Spaß zu lesen und unglaubliche Lust auf die Reise. Danke für deine Beiträge!

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