GUEST EDIT

 

Nachdem wir uns in der letzten Ausgabe im südlichen Berlin, genauer Neukölln, rumgetrieben haben, soll es in unserem heutigen Guide in einen weiteren meiner Lieblingsbezirke gehen. Wir sind diesmal dort, wo der wöchentliche Markthallenbesuch zur Tradition und das Kottbusser Tor nach 20 Uhr zum Brennpunkt wird, der Kiosk-Besitzer zu den guten Bekannten zählt und sich die Hinterhöfe als Versteck für wahre Oasen inmitten der Stadt entpuppen. Die Rede ist natürlich von Kreuzberg – dem Bezirk, der in meinen Augen zu den vielfältigsten Orten Berlins gehört, in dem Zeit keine Rolle spielt und die Möglichkeiten so gut wie grenzenlos sind. Frei nach dem Motto “Hier kannst du tun und lassen, was du willst und wann du es willst”, zieht es mittlerweile die ganze Welt in das zentralgelegene Berliner Viertel, das nur selten durch Regeln bestimmt wird. Das kann für manche Einwohner ziemlich anstrengend sein – schließlich sind durchgetakteter Alltag und das durch Spontanität geprägte Leben zwei paar Schuhe. Das Gute ist jedoch, dass in Kreuzberg jeder seine Nische finden kann. Genauer betrachtet, lässt sich eigentlich nach jeder zweiten Straße wieder ein neuer, spannender Kiez entdecken, der je nach Lage, seine ganz eigenen Vorteile mit sich bringt.

 

Wer das Nachtleben liebt, findet rund um den Görlitzer Bahnhof bis zur Warschauer Brücke mit Sicherheit seine neue Lieblingsbar inklusive eingeheizter Tanzfläche. Wer aus der Nacht gerne den Tag macht, wird auch hier keine Probleme haben. Guten Kaffee trinkt man wiederum in Bergmannkiez mit einem anschließenden Bummel durch Secondhand-Geschäfte, in denen man sich gut mal zwei Stunden verirren kann. Den Sommer verbringt man am liebsten am Paul-Lincke- oder Maybach-Ufer, schlendert am Kanal entlang und endet in einem der zahlreichen Restaurants direkt am Wasser. Die trashige Oranienstraße wurde vor einigen Jahren noch partout gemieden, mittlerweile reihen sich Touristengruppen vor Falafelgeschäften, Baklavaständen, Kunstläden und Designerboutiquen. Am ersten Mai befindet man sich irgendwo zwischen politischem Aktionismus und feierwütiger Partykolonne, der Karneval der Kulturen bringt im Sommer selbst das letzte graue Gebäude zum schillern und Tanzmuffel in Bewegung. Wie Ihr vielleicht bemerkt habt, ist es gar nicht so einfach, den kunterbunten Bezirk in eine Schublade zu stecken – aber genau das macht ihn im Vergleich zu anderen Stadtteilen so beliebt und einzigartig. Damit auch Ihr Eurer passendes Plätzchen in der Berliner Stadtmitte findet, habe ich Euch von Food bis Shopping meine liebsten Kreuzberger Orte zusammengetragen:

 

HOT SPOTS

1. MARHEINEKEPLATZ

Eines meiner absoluten Kreuzberger Lieblingsspots ist der Marheinekeplatz im Bergmannkiez. Unter der Woche lohnt sich ein Mittagessen in der Marheineke Markthalle, wo ihr Leckereien aus der ganze Welt bekommt, frische Bio(!!)-Blumen kaufen und durch den veganen Supermarkt stöbern könnt. Am Wochenende ist ein Besuch auf dem Flohmarkt immer eine gute Idee. Anders als bei mittlerweile vielen anderen, überlaufenen Märkten in Berlin, auf denen sich die Händler preislich an Tourismus-Budgets orientieren, gibt es auf der überschaubaren Kreuzberger Variante viele Privatverkäufer aus dem Kiez, die ihre Ware für wenige Taler loswerden wollen.

 

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Marheineke Markthalle, Marheinekeplatz 15, 10961 Berlin

 

2. KREUZBERG

Logisch, im Kreuzberg Guide darf natürlich nicht der besagte Kreuzberg fehlen. Den “Berg”, der eher einem groß gewachsenen Hügel gleicht, gibt es nämlich wirklich. Wer nach einem ausgedehnten Spaziergang durch die Bergmannstraße Zeit hat, sollte also unbedingt noch ein paar Meter ranhängen und im Viktoriapark ein kleines Päuschen einlegen. Am besten eignet sich dafür die höchste innerstädtische Erhebung Berlins, die ihr dem Bach immer aufwärts entgegen erreicht. Am Denkmal von Schinkel angekommen, habt Ihr eine tolle Aussicht auf die Stadt. Gestärkt wird sich anschließend mit Pizza, Brezeln und Co. in dem urigen Biergarten “Golgatha” inmitten von Bäumen und ganz viel Grün.

 

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Viktoriapark, 10965 Berlin

 

3. ADMIRALBRÜCKE

Für das richtige Nachmittags-Feeling inklusive Sonnenuntergang, Musik und kühler Limo, gibt es eigentlich nur einen Ort, an dem man all das am besten genießen kann: die Admiralbrücke direkt am Landwehrkanal. Fast jeden Abend gibt es dort Straßenmusiker*innen, die für gute Stimmung sorgen. Alleine wird man jedenfalls nicht sein – die Brücke ist über die Jahre hinweg ein absoluter Hotspot für Berliner*innen und Besucher*innen geworden und trägt fast täglich die eine oder andere Menschenansammlung. Kleiner Tipp: Holt Euch auf dem Weg noch eine der leckeren Pizzen bei Il Casolare und setzt Euch ans Wasser. Es lohnt sich!

 

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Admiralbrücke, Admiralstraße, 10967 Berlin

 

4. KUNSTQUARTIER BETHANIEN

Für Kunstliebhaber*innen habe ich nun meinen absoluten Lieblingsort, denn das Kunstquartier Bethanien zählt zu den besonderen kreativen Wundern, die man leider immer weniger in Berlin anfindet. Das Schöne am Kunstquartier ist die lange Historie des Gebäudes, die es dem Verein nach langem Kampf gegen den Abriss nun endlich erlaubt, Kunst in die Öffentlichkeit zu bringen und für jeden zugänglich zu machen. Im Bethanien kann man aber nicht nur Ausstellungen besuchen oder Projekträume mieten, sondern auch selbst Stift und Pinsel in die Hand nehmen. Hierfür einfach mal auf der Homepage nach Terminen Ausschau halten. Allein die Architektur des ehemaligen Krankenhauses ist absolut einen Besuch wert!

 

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Kunstquartier Bethanien, Mariannenplatz 2, 10997 Berlin

 

5. MARKTHALLE NEUN

Ja, da ist sie schon wieder, die Markthalle. Man muss Kreuzberg wirklich eines lassen: An gutem Essen und innovativen Konzepten mangelt es nicht. Eines dieser Projekte ist die Markthalle Neun, in der es von Dienstag bis Samstag auf dem Wochenmarkt leckere und frische Produkte aus der Umgebung oder Neues aus aller Welt zu kaufen gibt. Das Highlight ist der wöchentliche Food Market, auf dem Ihr Euch jeden Donnerstag von 17:00 bis 22:00 durch eine Vielzahl von Ständen probieren könnt. Wenn die Sonne scheint, kann man als After Work noch mit einer Weinschorle draußen sitzen und den Trubel beobachten. Schaut unbedingt auch mal nach den Veranstaltungen, denn in der Markthalle Neun gibt es immer wieder verschiedene Angebote – von Käse- und Weinverkostungen bis zur italienischen Schlemmernacht ist alles dabei.

 

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Markthalle Neun, Eisenbahnstraße 42/43, 10997 Berlin

 

CAFÉS

1. MUGRABI

Wenn wir mal ehrlich sind, ist außerhalb frühstücken leider größtenteils nicht ganz zufriedenstellend. Meistens zahlt man viel zu viel für einen Teller, den man Zuhause mindestens genauso schön und wahrscheinlich qualitativ hochwertiger hätte zusammenstellen können. Das muss jedoch nicht immer so sein. Das Mugrabi ist das beste Beispiel dafür, dass frühstücken nicht immer gleich ein kleingeratener Käseteller mit aufgebackenen Schrippen bedeuten muss. In dem israelischen Café gibt es stattdessen alle Köstlichkeiten, die es auch in Tel Aviv geben würde: Blumenkohl in Tahini mit Granatäpfeln, warmes Shakshuka mit Pita, belegte Toasts mit gebratenem Gemüse und Feta und natürlich Hummus, Hummus, Hummus. Und was für einer! Vermutlich sogar der allerbeste der Stadt. Mein absolutes Highlight ist Fatteh – ein Joghurt mit Zitrone, Minze und Kichererbsen. Dazu gibt’s selbst gebackene Cracker, die so unglaublich lecker gewürzt sind, dass ich am liebsten eine Großbestellung aufgeben würde. Außerdem empfehlenswert sind die Mimosas, die mit frischgepresstem Orangensaft zubereitet werden. Meine absolute Numero uno in Sachen Frühstück und Brunch! Übrigens: Alle Gerichte können nach Bedarf auch vegan oder vegetarisch bestellt werden.

 

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Café Mugrabi, Görlitzer Str. 58, 10997 Berlin

 

2. ANNELIES

Wenn im Mugrabi die Schlange wieder bis zur anderen Straßenseite reicht, Ihr nicht reserviert hattet und die Magengrube immer größer wird, gibt’s trotzdem keinen Grund für Trübsal. Denn wenige Meter entfernt befindet sich das Annelies, das komplett andere Küche anbietet, dafür aber mindestens genauso gut kocht. Kichererbsen werdet Ihr hier vergeblich suchen, dafür aber absolute Frühstücksklassiker, die neu interpretiert werden. Demnach werden die weltbesten Buttermilch-Pancakes mit Zitronenmelisse gereicht, Sauerteigtoasts mit marinierten Champignons und Petersilienpürree kombiniert und typisch deutscher Brotpudding mit Stachelbeeren angeboten. Schmeckt himmlisch und ist eine nette Alternative zu den gängigen Brunchmenüs.

 

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Annelies, Görlitzer Str. 68, 10997 Berlin

 

3. ARABICA

Wie bereits erwähnt, strotzt Kreuzberg nur vor schönen Hinterhöfen und versteckten Feinkostoasen. Wer mir nicht glaubt, sollte auf schnellstem Wege das Arabica besuchen. Das im Hinterhof der Reichenberger Straße verborgene Café verspricht vor allem eines: den besten Kaffee der Stadt. Dem kann ich nur zustimmen (auch, wenn es sich mit vielen anderen Spots den ersten Platz teilt). Das Konzept wurde 2013 in Japan gegründet, mit dem Hintergrund, mit ausgewählten Kaffeebohnen, feinem Röstverfahren und professioneller Zubereitung für qualitativ hochwertigen Kaffee zu sorgen. Das hat jedenfalls so gut funktioniert, dass es mittlerweile 19 Cafés weltweit gibt. Wer keine Ketten mag, sollte sich trotzdem nicht von einem Besuch abschrecken lassen: Die Terrasse lädt auf einen sehr guten Cappuccino mit hausgemachtem Banana Bread ein. Aber auch das Inneninterieur lässt sich sehen – mit minimalistischer Einrichtung, hellen Akzenten und klaren Designs sitzt es sich besonders gemütlich im Kaffeeparadies.

 

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Café Arabica, Reichenberger Str. 36, 10999 Berlin

 

4. F5 COFFEE

Zugeben, manchmal sehnt man sich nach einem ominösem Frühstück, das locker noch den Abendbedarf abdeckt. Vor allem dann, wenn die Nacht zuvor etwas länger ging und der Morgen zum Nachmittag wurde. Natürlich gibt es auch hierfür genau den richtigen Ort in Kreuzberg, und zwar im wunderschönen Wrangelkiez. Dort befindet sich das F5 Coffee, in dem Ihr die Avocado mit all ihren Facetten genießen und zwischen einer Vielzahl von stapelhohen Stullen und Poached Eggs wählen könnt. Die Einrichtung ähnelt jener, die ich in Stockholm in vielen Cafés begeistert in Erinnerung behalten habe: sehr nordisch clean gehalten mit der passend gewählten simplen Dekoration. Fleischesser*innen oder diejenigen, die etwas Neues ausprobieren möchten, können dort den Klassiker Bloody Mary Beef Brisket mit pochierten Ei bestellen!

 

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F5 Coffee, Falckensteinstraße 5, 10997 Berlin

 

5. CAFÉ ORA

Eines steht fest: Den Preis für die schönste Location bekommt wohl das Café Ora. Wieso, weshalb, warum? Nun, das Ora gibt es zwar erst seit 2015, das Gebäude entspricht allerdings noch dem Laboratorium der alten Oranien-Apotheke von 1861. So trinkt man einen guten Café au Lait im Berliner Altbau zwischen dunkelbraunen Holzmöbeln, Apothekengläsern und Kachelwänden. Aber auch kulinarisch gibt es dort einiges zu entdecken. Unbedingt die selbst gebackene Sauerteigstulle mit Salz und Butter probieren. Wer überzeugt wurde, kann ganze Laibe sogar zum Mitnehmen ordern. Vor allem verführt das Ora durch die ausgewählten Zutaten der Gerichte: alles regional und aus ökologischem Anbau und in bester Qualität. Und das schmeckt man wirklich! Wem es auch so gut gefällt, kann dort übrigens bis in die Nacht bleiben und sich am Abend durch die vielfältige Cocktailkarte schlürfen. Bitte unbedingt reservieren, vor allem, wenn Ihr draußen sitzen möchtet. Gegen 18 Uhr platzt der Laden nämlich aus allen Nähten.

Update: Das Ora wechselt seine wunderschöne Location zum 31.Dezember 2019. Wir finden das schade, aber sind gespannt auf Neuigkeiten.

 

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Café Ora, Oranienplatz 14, 10999 Berlin

 

RESTAURANTS

1. LA LUCHA

Wenn mich eine Küche die ganzen Jahre über besonders hier in Berlin getäuscht hat, dann ist es die mexikanische. In den meisten Fällen habe ich die Gerichte mit einem Haufen überbackenem Käse verbunden, der sich auch noch nach vier Tagen im Magen weiter ausdehnt. Oder riesige Burritos mit triefender Fertigsoße, die ästhetisches Essen schier unmöglich macht. Dass dieses Essen hauptsächlich den amerikanischen Vorstellungen von mexikanischer Küche entspricht, habe ich erst verstanden, nachdem ich vor einigen Jahren selbst in Mexiko war. Seitdem bin ich völlig hin und weg von den frischen Gerichten und außergewöhnlichen Zutaten, die mich selten so umgehauen haben. Vor allem für Vegetarier*innen ist ein absoluter Traum. Umso mehr habe ich mich gefreut, als ich vor zwei Jahren das La Lucha am Paul-Lincke-Ufer entdeckt habe. Dort habe ich quasi all die leckeren Gerichte wiedergefunden, die mich schon in Yucatan haben dahinschmelzen lassen, allerdings mit einem spannenden, modernen Twist: Quesadillas mit geräuchertem Ricotta und Feigen, Süßkartoffeln mit scharfer Soße und Nüssen und die leckersten selfmade Tortilla Chips mit Guacamole. Auch am Nachtisch kommt man nicht vorbei, denn wer verzichtet schon gerne auf hausgemachte Churros mit salziger Schokoladensoße?! Wen das noch nicht überzeugt hat, der/die sollte wohl selbst nochmal einen Blick auf die große Speisekarte werfen! Kleine Randnotiz: Im La Lucha gilt das Sharing-Prinzip – daher probiert Euch einmal gemeinsam durch die ganze Karte. Eignet sich übrigens auch für große Gruppen, vor allem am Margharita Wednesday und bei gutem Wetter draußen am Kanal.

 

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La Lucha, Paul-Lincke-Ufer 39/41, 10999 Berlin

 

2. KANTINE KOHLMANN

Wenn man die Kantine Kohlmann in einem Satz beschreiben müsste, dann wäre das wohl “Wie bei Mama“. Die Küche bedient sich hauptsächlich Gerichten klassischer Hausmannskost, jedoch auf sehr gehobene Art. Ob Schnitzel oder Spargel, Rote-Beete-Tartar oder Griessnocken, es gibt nichts, was man nicht schon von den (Groß-)Eltern kennt. Mein absoluter Favorit sind die scharfen Kartoffeln mit Jalapeno Mayonnaise – wer Scharfes liebt, wird nicht widerstehen können! Auch die Einrichtung lässt sich sehen, vor allem der riesige Blumenstrauß inmitten des Raumes auf der großen Tafel. Am allerbesten gefällt mir die Atmosphäre, das nette Personal, das trotz gehobener Küche sehr bodenständig, charmant und locker ist. Kreuzberger*innen werden vermutlich den einen aufgeweckten Kellner kennen, der immer einen guten Spruch auf den Lippen hat. Daher findet man auch Gäste jeden Alters dort, die Lust auf gutes Essen und zwangloses Ambiente haben. Kurz gesagt: In der Kantine Kohlmann fühlt mich einfach wohl, so wie Zuhause.

 

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Kantine Kohlmann, Skalitzer Str. 64, 10997 Berlin

 

3. WAGNER COCKTAIL BISTRO

Wie das La Lucha, bleibt auch das Wagner Cocktail Bistro dem Motto “Sharing is caring” treu. Daher findet Ihr in dem niedlichen Restaurant, ebenfalls am Paul-Lincke-Ufer gelegen, hauptsächlich kleine Speisen, die Ihr Euch mit Eurer Begleitung teilen könnt. Das Prinzip ist simpel: Klassische Gerichte aus hochwertigen Produkten. Ihr werdet allerdings Kombinationen probieren, von denen Ihr niemals gedacht hättet, dass sie schmecken würden. Nicht verpassen solltet Ihr die Burrata (die btw meines Erachtens eh immer geordert werden sollte) und Pfifferlinge auf Toast. Fisch- und Fleischliebhaber*innen können sich hier auf besonders gute Qualität freuen. Wie der Name verrät, ist das Bistro auf Cocktails spezialisiert, die nicht nur unfassbar lecker schmecken, sondern überaus nett anzusehen sind. Außerdem können sich überzeugte Naturweintrinker*innen im Wagner von dem Besitzer persönlich beraten lassen und vermutlich ihren neuen Lieblingswein kennenlernen.

 

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Wagner Cocktail Bistro, Paul-Lincke-Ufer 22, 10999 Berlin

 

4. KREUZBERGER HIMMEL

Ein besonderes Konzept, das ich Euch unbedingt vorstellen möchte, ist der Kreuzberger Himmel. Worum es genau geht? Die Restaurantmanagerin Maria Bauer hat sich als Ziel gesetzt, in Ihre Gastronomie Flüchtlinge einzubinden, die traditionelle Gerichte aus Ihrer Heimat kochen. Diese werden gerecht für ihre Arbeit bezahlt und haben zudem die Möglichkeit, ihre Deutschkenntnisse zu verbessern. Demnach habt Ihr die Möglichkeit, wirklich authentische, insbesondere syrische Küche im Kreuzberger Himmel zu probieren. Da die orientalische Küche zu meinen liebsten gehört, stand dort ein Besuch an oberster Stelle. Was soll ich sagen, ich habe selten so gut und außergewöhnlich gegessen – ein absolutes Geschmackserlebnis! Vor allem die vielfältige Speisekarte mit Gerichten, die man nicht aus regulären Restaurants kennt, hat mir gefallen: Die gebratene Artischocke mit Reis, Cranberries und Nüssen und die Mezze-Auswahl sind mir besonders in Erinnerung geblieben. Mittlerweile zieht die gute Küche ein breites Publikum an, daher würde ich Euch empfehlen, zu reservieren. Ein wirklich tolles Projekt, das ich Euch nur ans Herz legen kann!

 

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Kreuzberger Himmel, Yorckstraße 89, 10965 Berlin

 

5. COCOLO RAMEN

Wenn man seit dem letzten Jahr einen Foodie-Begriff en masse gehört hat, dann vermutlich Ramen. Ich konnte ehrlicherweise erstmal nicht allzu viel mit dem Begriff anfangen. Ramen, auch Nudeln beziehungsweise Nudelsuppe genannt, ist sozusagen die neue Pho am kulinarischen Himmel. Ein guter Spot für die besagte japanische Nudelsuppe aus würziger Brühe, Algen, Gemüse, Ei und Fleisch (auf Wunsch auch vegetarisch) ist das Cocolo Ramen am Landwehrkanal. Im Restaurant angekommen, versetzen einen die köstlichen Gerüche und das Ambiente erstmal Kilometer weit in eine ostasiatische Metropole. Nicht nur die Einrichtung, die bunten Lampions und Fähnchen sind hierfür ursächlich, auch die Open Kitchen könnte wesentlich daran beteiligt sein. Leute mit Platzangst sollten sich allerdings darauf einstellen, dass an Platz für Bewegungsfreiheit definitiv gespart wurde  – hier werden sich mit anderen Gästen die langen Tafeln oder Tische nah nebeneinander geteilt. So wie die Hühner auf der Stange oder eben so, wie man auch in Tokyo diniert. Das lohnt sich allemal: Die Ramen gehören mit zu den Besten Berlins und auch die Beilagen lassen sich sehen und vor allem schmecken. Aber Achtung: Ihr solltet unbedingt Wartezeit mit einplanen. In den meisten Fällen müsst Ihr Euren Namen am Eingang abgeben und dann bis zu 30 Minuten warten. Meistens geht aber alles relativ fix und Ihr bekommt so schnell wie möglich ein Plätzchen. Bei großen Gruppen bitte unbedingt reservieren.

 

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Cocolo Ramen, Paul-Lincke-Ufer 39-40, 10999 Berlin

 

DRINKS AND DANCE

1. LUZIA

Ein immer noch junger Kreuzberger Klassiker ist die Luzia Bar in der Oranienstraße nähe Kottbusser Tor. Die Luzia ist aber nicht nur Bar, sondern ein ganzes Allroundtalent: Morgens gibt es guten Kaffee und Snacks, am Nachmittag den ersten Spitz, der am Abend gegen ein kühles Bier eingetauscht wird. Dabei würde es bleiben, wenn sich nicht zur späten Stunde noch die geheime, sehr unscheinbare Tür öffnen und auf die Tanzfläche einladen würde. Ein aufregendes zweites Wohnzimmer, in dem Uhrzeit keine Rolle spielt!

 

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Luzia Bar, Oranienstraße 34, 10999 Berlin

 

2. FAHIMI

Ebenfalls am Kotti gelegen, befindet sich die Fahimi Bar. Allerdings etwas unscheinbarer, in der großen Hausfront gegenüber vom U-Bahnhof im ersten Stock eines mysteriösen Treppenaufgangs (ein kleines Schild am Hauseingang verrät das Versteck). Keine Sorge, der Weg führt nicht in ein Horrorkabinett, vielmehr öffnet sich der Eingang und ihr steht plötzlich inmitten einer stylischen Bar mit Industrie-Flair. Im Fahimi legt man wert auf sehr gut gemixte Cocktails nach klassischem Prinzip inklusive Wasser und Nüsschen. Dementsprechend verlangt die Getränkekarte auch einen etwas gehobeneren Preis. Vor allem das gemischte Publikum macht das Ambiente aus, das mit Urkreuzberger*innen, Touristen*innen, Geschäftsfrauen und- männern wirklich nichts auslässt. Die beste Wahl für Cocktailliebhaber*innen, die auf der Suche nach urbaner Atmosphäre sind.

 

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Fahimi Bar, Skalitzer Str. 133, 10999 Berlin

 

3. LERCHEN & EULEN

Ein Ort, der sich ganz nach Eurem Schlafrhythmus richtet? Eindeutig das Lerchen & Eulen! Die Berliner Kneipe gibt es schon seit 2009 und versorgt seitdem ab 15 Uhr jeden Tag Frühaufsteher mit Kaffee und Kuchen und die Nachteulen mit einer riesigen Auswahl an Drinks am Abend. Dabei ist alles ganz zwanglos, das Ambiente bodenständig und die Einrichtung im 70er Jahre Stil gehalten. Eine typische Bar, die man alleine besuchen kann und mit neuen Bekanntschaften wieder verlässt!

 

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Lerchen & Eulen, Pücklerstraße 33, 10997 Berlin

 

4. IPSE

Wenn man an einem sommerlichen Samstagabend nicht weiß wohin, lohnt sich immer ein Blick in das Programm der Ipse. Der Club zwischen Schlesischem Tor und Treptower Park ist die beste Adresse für Open Airs und Partys am Wochenende. Meistens geht es Samstag Nachmittag im Außenbereich direkt an der Spree los und endet Sonntag Vormittag mit einem Frühstück um die Ecke. Dazwischen öffnen die Clubräume, sodass auch in der Nacht durchgehend tanzbare Musik für Euch läuft. Das Publikum ist schön durchmischt und anders, als in vielen anderen Clubs in Berlin, muss man sich auch keine Sorgen vor einer “nett gemeinten” Abfuhr des Türstehers machen. Mein ultimativer Tipp: Habt Ihr Euch für eine Veranstaltung entschieden, lohnt es sich, über Resident Advisor vorab Tickets zu kaufen. Damit umgeht Ihr in der Regel die riesige Warteschlange und spart bei rechtzeitiger Buchung sogar noch ein paar Taler.

 

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Ipse, Vor dem Schlesischen Tor 2, 10997 Berlin

 

5. ELSE

Gleich in der Nähe hat sich die Else niedergelassen, die als weiterer Open Air Hot Spot gilt. Getanzt wird zwischen bunten Docks, Holztribünen und Strandkörben. Zum Relaxen eignet sich die Dachterrasse, auf der Ihr entspannt auf die Spree schauen könnt abseits vom Großstadttrubel. Auch unter der Woche gibt es einige Veranstaltungen, die sich wunderbar als After-Work-Alternative eignen, um den Tag zu guter Musik und netten Leuten ausklingen zu lassen. Außerdem werden in der Else regelmäßig Food Markets und Motto-Wochenenden veranstaltet, die sogar mit kostenlosem Eintritt besucht werden können. Wer also lieber isst und lauscht statt tanzt, sollte unbedingt in das Programm schauen!

 

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Else, An den Treptowers 10, 12435 Berlin

 

SHOPPING

Nicht nur kulinarisch ist Kreuzberg der absolute Spitzenreiter der Bezirke. Auch in Sachen Shopping hat sich durch den generellen Wandel der Stadt so einiges in dem heutigen Trendviertel getan. Mit am bekanntesten sollte der Voo Store in der Oranienstraße sein, der sich mit seiner sorgfältigen Auswahl an High Fashion und Street Wear bereits international einen Namen gemacht hat: Von Acne Studios und Lemaire, über Prada und Totême, bis hin zu einer vielfältigen Palette an Sneakern und Limited Editions, werdet Ihr dort mit Sicherheit Euer liebstes Designerteil finden. Ein weiteres Shopping-Juwel versteckt sich in der Pannierstraße und trägt den Namen “The Good Store“. Das Geschäft ist sogar mehr als gut, denn Ihr habt die Möglichkeit, wahre vintage Designer-Sammelstücke zu ergattern und Euch durch das Sortiment an minimalistischem Schmuck der hauseigenen Marke zu stöbern. Beim Stichwort vintage fällt mir natürlich die Bergmannstraße ein, die mit Pick & Weight ein wahres Second-Hand-Paradies beherbergt. Aber auch generell lohnt sich das flanieren durch die beliebte Straße, auf der sich zahlreiche independent Shops befinden. Ein weiteres Outdoor-Highlight ist der Festsaal Kreuzberg, der vor allem im Sommer verschiedene Märkte mit lokalen Designern und handgemachten Schmuckstücken anbietet. In Sachen Interior ist meine absolute Top-Adresse das Hallesche Haus, das sich übrigens auch wunderbar als Work Space und Lunch Spot eignet. Mein letzter Favorit ist der Süper Store, den Ihr mit Sicherheit nicht mit leeren Tüten verlassen werdet, da man immer wieder eine nette Kleinigkeit für die Wohnung findet.

 

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Text: Yildiz Krahn

Header Photo: Julia Novy

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2 Kommentare

  1. Franziska
    25/10/2019 / 7:38 PM

    Kreuzberg ist ein Stadtteil, Friedrichshain-Kreuzberg ist ein Bezirk :) Schöner Guide!

  2. Arabella
    02/11/2019 / 1:26 PM

    Nicht oft findet man in einem Guide Spots, die nicht schon in jedem anderen erwähnt worden sind. Der Artikel liest sich zudem mühelos. Vor allem die Cafés und Restaurants klingen super! Richtig Lust bekommen alles auszuprobieren, danke!!

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