Ich liebe es, zu reisen. Und mir ist wohl bewusst, dass es ein Privileg für uns ist, die Welt zu erkunden und sich seine Ziele frei zu wählen und wann immer es geht, theoretisch in den Flieger oder die Bahn steigen zu können. Man braucht ja nicht viel, außer einem Pass, einer Kreditkarte und einem Koffer mit ein paar Sachen, die man im Notfall natürlich auch an den meisten Orten kaufen könnte.
Ich fliege deutlich weniger als noch vor ein paar Jahren, als ich beruflich häufiger unterwegs war. Mittlerweile sage ich die meisten kurzen Reisen und Tagestrips zu Events, die einen Flug erfordern von vornherein ab, oder nehme zumindest die Bahn, wenn denn Reiseaufwand und “Nutzen” in einem Verhältnis stehen. In diesem Jahr bin ich für fünf Tage nach Bordeaux, 5 Wochen nach Kalifornien und nochmals fünf Tage nach Paris geflogen und bisher ist nichts weiteres für den Rest des Jahres geplant. So bin ich ganz happy mit meiner Flugbilanz und versuche, im nächsten Jahr auch wieder nur einen Langstreckenflug mit der Familie zu machen. Ganz verzichten möchte ich auf das Fliegen nicht, denn ich möchte mit meinen Kindern und Mann noch die weite Welt erkunden, aber man kann versuchen, es zu reduzieren – wenn es Sinn macht und einem möglich ist. Zum Beispiel bin ich Anfang des Jahres zu einem größeren Event als Einzige aus Berlin nach München mit der Bahn angereist. Der Rest ist geflogen und hat sich zum Teil noch über Verspätung beschwert. Dabei gibt es doch die tolle und schnelle Bahnstrecke, wo man ganz gemütlich arbeiten oder lesen kann. Ganz interessant fand ich dazu übrigens auch diese Artikel von Taz und Jetzt, die sich mit der sogenannten Flugscham der Schweden beschäftigen. Hattet Ihr so ein Gefühl schon mal? Ich ja!
Wenn der Sommer in Berlin zudem wieder so toll wird, habe ich auch, ehrlich gesagt, gar nicht das Verlangen, zu verreisen. Unser kleines Haus am See hat uns in diesem Jahr schon so glücklich gemacht.
Wir überlegen allerdings schon eine Weile, ob es im kommenden Jahr, bevor Luca im August eingeschult wird, für uns nach Australien geht. Das Land steht schon seitdem wir uns kennen auf unserer gemeinsamen Bucket List und wenn wir die Reise jemals antreten, dann ist klar, dass wir mindestens zwei Monate bleiben. Sonst lohnt sich die weite und sehr teure Anreise nicht – und wenn man etwas länger bleiben kann, dann ist auch das für mich eine Art nachhaltiges Reisen. Mindestens zwei Monate verreisen geht während der Schulzeit leider nicht ohne größere Hürden, deshalb müssten wir es wohl im kommenden Jahr noch vor dem Sommer wagen.
Wer von Euch war denn schon mal mit Kindern da und hat Empfehlungen?
Natürlich fällt vor jeder Reise die Frage: Was packe ich ein? Aber nicht nur das – natürlich sollen auch alle wichtigen Reisebegleiter ihren Platz finden. Was mich zuvor noch wahnsinnig gestresst hat, ist mittlerweile fast zu einer Leidenschaft geworden: das richtige Kofferpacken. Hierfür reichen nämlich nur wenige Hinweise und eine gute Organisation. Damit auch Ihr entspannter Eure Reise antreten könnt, habe ich für Euch meine ultimativen Packing und Travel Tips zusammentragen:
Zuallererst ist es immer ratsam eine persönliche Checkliste zu erstellen mit all den Dingen, die Ihr mitnehmen möchtet. Hierfür lohnt sich eine PDF-Datei, die Ihr immer wieder benutzen und je nach Reise(-art) natürlich updaten könnt. Ich habe auch so eine Liste seit einigen Jahren, die ich immer wieder zurate ziehe. Wenn Ihr mögt, lade ich sie für Euch zum Download hoch. Gebt mir gerne Feedback!
Two of my Paris outfits
Stellt vorab Eure Outfits zusammen, um abschätzen zu können, wie viele Kleidungsstücke Ihr wirklich für den Trip benötigt. Das ist insofern auch nicht schlecht, als dass Ihr Euch im Urlaub nicht so lang mit der täglichen Outfitfrage beschäftigen müsst. Je nach Reiseziel und Aufenthaltszeit, sowie Anlässen, empfiehlt es sich mit jeweils zwei Varianten seiner Klassiker zu fliegen, sprich: eine helle und eine dunkle Hose, die zu allen Oberteilen kombinierbar sind und ein bequemes Paar Schuhe, sowie ein schickeres Modell zum Ausgehen.
Ich achte außerdem darauf, dass sich ein paar der Teile, die ich dabei habe, gut miteinander kombinieren lassen. Das klappt je nach Anlass der Reise nicht immer, aber wenn ich keine Termine habe und mich ganz frei kleiden kann, dann schon.
Aus Erfahrung kann ich berichten, dass ich auf einem Kurztrip mit mehreren Anlässen, wie zum Beispiel erst kürzlich in Paris mehr Klamotten dabei hatte, als für eine Woche Strandurlaub irgendwo. In den zwei Monaten in Kalifornien im letzten Jahr hatte ich einen großen Koffer und ein Handgepäck dabei und muss sagen, dass es für mich völlig ausreichend war. Ich habe meine Lieblingsteile – so wie zuhause auch – am häufigsten getragen. Natürlich habe ich auch das ein oder andere Teil geshoppt, das ich dann direkt tragen wollte und es gab sogar zwei Teile, die ich überhaupt nicht angerührt und ungetragen in Berlin wieder ausgepackt habe. Also am Ende gilt also auch hier: Weniger ist oft mehr. Lasst lieber ein bisschen Platz, wenn Ihr wisst, dass Ihr eh ein paar Dinge shoppen wollt.
Mein absoluter Tipp sind Packing Cubes. Die wiederverwendbaren Beutel und Taschen sind nicht nur ein schöner nachhaltiger Ansatz, sondern auch noch super praktisch. Meistens erhält man ein gesamtes Set an Cubes in verschiedenen Größen, in denen alles rein passt und gleichzeitig geordnet bleibt. Meine habe ich bei Away bestellt. Es gibt sie in mehreren hübschen Farben, somit kann man den Koffer noch mehr zu seinem eigenen Lieblingsstück machen. Damit meine Handtaschen und Schuhe geschützt bleiben, nutze ich meistens die dazugehörigen Staubbeutel. So weiß ich auch direkt, was sich darin befindet.
Bei Away sind in den Koffern übrigens auch Beutel für Schmutzwäsche eingenäht. Wie genial! Ansonsten tut es natürlich auch eine alte Plastiktüte oder ein Stoffbeutel.
Schwere Sachen gehören nach unten, also dort, wo sich die Rollen befinden.
Nutzt die Gurte und die Netzeinlage, um noch mehr Platz im Koffer zu schaffen und ein Verrutschen der Kleidung zu verhindern. Ich bin jedes Mal überrascht, was man so noch an Space rausholen kann.
Für Jacken, Blazer, Kleider und Suit Jackets hat Away außerdem spezielle, wasserundurchlässige Kleidersäcke für den Carry on und die größeren Koffermodelle im Angebot. Man kann die feineren Stücke so bequem mit Bügel darin verstauen, zweimal falten und mit dem Haken an dem Koffertrenner fixieren. So verrutscht unterwegs nichts und man hat eine Bügelsorge weniger. Für den nächsten Trip hole ich mir so einen praktischen Kleidersack.
Nehmt nicht Euren ganzen Beautyschrank mit auf die Reise, sondern versucht, Euch auf die wichtigsten Sachen zu beschränken. Und füllt Euch am besten Lieblingsprodukte aus großen, schweren Flaschen in kleine Behältnisse und Dosen ab. Ich sammle das ganze Jahr über Samples von Brands, die ich gerne benutze und nehme sie auf Reisen dann mit. Das spart Platz und Gewicht. Damit alles heil am Ziel ankommt, lohnen sich kleine Pouches mit Polsterung à la Glossier, die es zum Kauf dazu gibt.
Am besten sammelt Ihr alle Flüssigkeiten in einer wasserundurchlässigen Pouch und Utensilien wie Haarbürste, Pinzette und Co. in einer anderen. So hat man alles im Überblick und findet seine Essentials so schnell wie möglich. Ich packe mein Beauty Bag mit den Flüssigkeiten sicherheitshalber noch mal in eine Plastiktüte – wem einmal Shampoo oder Gesichtsöl auf die Lederschuhe oder Tasche gelaufen ist, der sorgt beim nächsten Trip vor.
Auch für Technik Stuff und Kabel sind die kleinen Cubes die perfekte Lösung und vor allem für diejenigen praktisch, die oft nur mit Handgepäck fliegen. Ich informiere mich meist vorab im Hotel oder beim Airbnb Host, ob es Föhn oder Bügeleisen gibt. Wenn nötig, packe ich also noch einen kleinen Föhn, einen Travel Steamer und noch einen Lockenstab ein. Oftmals geht es aber auch doch ohne – ich sag nur no heat curls!
Kommen wir nun zum eigentlichen Packen und meiner goldenen Regel: Nutzt jeden Platz aus! In Schuhe passen zum Beispiel wunderbar Socken, Sonnenbrillen und kleines Zubehör. Auch in Hüte lassen sich einwandfrei kleine Tops oder Unterwäsche verstauen, ebenso in Handtaschen und Clutches.
Schmuck ist zugegebenermaßen tricky. Ich versuche meistens meine Stücke am Leib zu tragen, wenn ich verreise, damit nichts verloren geht oder im Beauty Bag verknotet. Mein Mann hat mir aber eines dieser günstigen Jewelry Cases ans Herz gelegt, in das man Ketten, Ohrringe, Uhren usw. garantiert ohne Verheddern verstauen kann. Schön sind sie nicht unbedingt, aber das finde ich hier auch Nebensache.
Ein weiterer Tipp, der Euch allerdings kaum überraschen wird: Hosen und Oberteile rollen! Das spart nicht nur Platz ein, sondern lässt Eure Pieces weitestgehend knitterfrei am Reiseziel ankommen. Wenn ich ein schickes Outfit dabei habe, nehme ich wie oben schon erwähnt noch einen Travel Steamer mit. Manchmal hätte ich auch lieber so ein sleekes Teil, aber ich habe eine günstige Variante von Amazon, die etwas mehr Wasserspeicher hat und ihren Job genauso gut macht wie teurere Modelle.
Schlussendlich fürchten wir uns alle vor der Situation, in der man das Ziel ohne seinen Koffer erreicht. Damit man sein Gepäck also wiedererkennt und findet, ist es ratsam, den Koffer mit Stickern oder Hangtags zu personalisieren. Bei Away kann man sich zudem für einen Aufpreis seine Initialen oder eine andere Kombination aus drei Lettern auf seinen Koffer malen lassen. Bei meinem grünen Modell, das ich schon zwei Jahre besitze, möchte ich das unbedingt noch nachholen.
Ich habe übrigens schon seit vielen Jahren von einem Alukoffer geträumt, der mit der Zeit durch seine Beulen und Kratzer und alten Gepäckkleber Geschichten erzählt. Die sind unkaputtbar und halten ein Leben lang, wenn man sie nicht verliert. Man kauft also nur einmal. Nun habe ich einen eigenen und vor der ersten Flugreise habe ich ihn mit Stickern, die wir aus Kalifornien mitgebracht haben, beklebt. Ich bin so gespannt, welche in den nächsten Jahren noch dazu kommen.
Und wenn das Gepäck doch mal nicht ankommt? Dann habe ich vorsichtshalber ein Wechseloutfit oder zumindest Unterwäsche und ein Oberteil oder leichtes Kleid im Handgepäck. Ich hatte zum Beispiel ein Seidenkleid auf dem Flug nach Paris in meiner Tasche, das sehr klein zu rollen und auch zum Rest meines Outfits gut zu kombinieren war. Sicher ist sicher.
Außerdem trage ich oft – je nach Wetter natürlich – die Dinge, die am meisten Platz wegnehmen würden am Reisetag. Bequem sein muss es natürlich trotzdem.
My travel outfit
Für mich außerdem unverzichtbar: Kompressionsstrümpfe und Ohrenstöpsel. Noch weitere Dinge, die ich im Handgepäck dabei habe, findet Ihr hier in einem Artikel von mir.
Um nicht in Stress zu geraten, überlege ich mir schon ein, zwei Tage vor der Reise, welche Teile ich gerne anziehen möchte und lege sie mir auf einem Stuhl parat. Am Abend vor der Abreise packe ich dann alles ein. Was auch hilft und mir schon einige Schweißperlen erspart hat: eine kleine Kofferwaage für unterwegs. So weiß man schon vor dem Checkin, wie schwer das Gepäck ist und kann notfalls umpacken oder etwas zuhause lassen.
SHOP MY TRAVEL ESSENTIALS
In Zusammenarbeit mit Away
Liebe Ari,
mit welcher App bekommst du deine Bilder in die schönen Polaroid Rahmen? Lieben Dank, Louisa
Deine Packliste würde mich sehr interessieren! Lade sie doch gerne einmal hoch….vielen Dank, Julia
Hi Ari, zu deiner Australien Frage! Wir waren mit (damals noch)Baby dort, allerdings an der Ostküste weil wir nur 4 Wochen Zeit hatten! Ein Traum! Habe mich schockverliebt…hauptsächlich in Sydney. Die Leute, das Essen, der Kaffee und natürlich das Land selbst, leider ist es sehr teuer… aber uns war es jeden Cent wert. LG, Andie
Autor
Danke dir für deine Antwort. Vier Wochen sind ja auch toll! Sydney möchte ich auf jeden Fall auch sehen und Byron Bay und alles dazwischen. <3 Toll, dass ihr das mit Baby gemacht habt.
Danke, dass du die Flugproblematik ansprichst!
Da bist du leider eine der ganz wenigen Bloggerinnen. Deswegen lese ich dich umso lieber!
Autor
Danke dir für deinen Kommentar. Ich bin ja lange nicht perfekt und werde es auch nie sein. Und ich möchte auch nicht über andere werten. Aber bei mir hat sich in den letzten Jahren eher ein komisches Gefühl im Bauch eingestellt, wenn ich so häufiger für kurze Reise hin und her geflogen bin zu Jobs. Und als Blogger/Redakteur/Influencer kann ein Job eben auch ein Parfumlaunch oder so etwas sein – und so eine Teilnahme zählt heute nicht mehr unbedingt zu den Sachen, die ich als wichtig oder essentiell für meine Arbeit verstehe. Klar ist es schön, neue Ort kennenzulernen und einige werden auch dafür bezahlt, zu erscheinen usw. aber ich würde in solchen Fällen auch immer abwägen und schauen, ob man dann nicht lieber eine richtige Reise daran knüpft und etwas vom Ort sieht oder man gar auf die Teilnahme verzichtet und das Produkt auf anderem Wege bewirbt. Wenn 10 Influencer aus Europa zum Beispiel für weniger als 48H nach LA oder Dubai eingeflogen werden, frage ich mich schon, ob das nicht auch in einem anderen Rahmen schön gewesen wäre. Aber man hat sich wohl schon so daran gewöhnt, dass es immer etwas zu toppen gibt und man sonst die 10 Influencer zu keiner Berichterstattung kriegt.