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Nach jahrelangen wilden Haarfärbe-Experimenten in meiner Jugend wollte ich eigentlich für immer Natur auf meinem Kopf haben und konnte mich dem Thema Colorationen bisher ganz gut entziehen. Im Juli bin ich jedoch mal wieder schwach geworden, denn ich traf ganz unverhofft auf Dennis (links im Bild), der mir von seinem tollen neuen Haarstudio-Projekt erzählte, das ich unbedingt mal ausprobieren müsse.

Ich war super neugierig und etwas unsicher zugleich, denn eigentlich wollte ich ja gar keine Veränderung: Ich war so happy mit meinem Haaren. Dennoch vereinbarten wir einen Termin für den Tag darauf und ich hatte gar keine große Zeit, um noch spontan abzusagen. Da saß ich also in dem schönen Studio im Hinterhaus und wartete darauf, dass man mir sagt, was ich mit meinen Haaren anstellen sollte. Denn ich wusste es nicht. “Etwas heller oder einheitlich und dunkler”, meinte Andreas (rechts im Bild), der Spezialist in Sachen Haarfarben, zu mir. Ich sagte etwas spontan “heller” zu ihm, schließlich war ja noch Sommer und dunkler passt für mich eher in die kalten Monate. Ein paar Minuten später hatte ich schon den halben Kopf voller akkurat gefalteter Folien und fragte mich, ob das eine gute Idee war? Natürlichkeit adé, hello blondes Streifenhörnchen!

Zum Glück kam alles anders und als wir nach Einwirkzeit und Haarewaschen endlich das Handtuch vom Kopf nahmen, konnte ich zunächst kaum einen Unterschied erkennen. Im trockenen Zustand und Tageslicht sah ich dann das fertige Ergebnis und war super super happy. Denn meine – zu dem Zeitpunkt sehr lange – Mähne sah nicht nur komplett natürlich, sondern auch noch gesund und glänzend aus. Ich kannte von früheren Blondierungen leider nur das Gegenteil. Ab diesem Zeitpunkt wurde ich tatsächlich häufig auf meine Haarfarbe angesprochen und habe mich sehr auf den Tag gefreut, Euch endlich die zwei tollen Jungs und ihr Studio vorzustellen. Denn jetzt ist alles fertig und Ihr könnt Euch einen Termin geben lassen. Wenn Ihr also eine Farbberatung oder eine Veränderung in Sachen Coloration wollt, dann könnt Ihr bei Andreas eigentlich nur alles richtig machen.

Im Interview verraten Dennis und Andreas Euch alles zu Ihrem Herzensprojekt.

Mittlerweile liegen ein paar Wochen zwischen meinem ersten Besuch bei Euch und heute. Es hat sich einiges in Eurem Salon – Andreas Kurkowitz Colouring – getan und er sieht jetzt noch ein bisschen gemütlicher aus.

Erzählt mal von Eurem Ladenkonzept. Wann und woher kam die Idee zum eigenen Salon und wer hat Euch bei der Umsetzung geholfen?

Andreas: Anfangs hatten wir gar nicht die Idee, einen Salon zu eröffnen. Zunächst sollte eine Art Wohnung entstehen, in der ich meine Berliner Privatkunden colorieren und mit Dennis an einem Onlineprojekt arbeiten wollte. Als wir uns dann auf die Suche nach einer passenden Immobilie begaben und diese tolle Remise in der Brunnenstraße entdeckten, kam eins zum anderen. Die Remise bietet die perfekten Bedingungen, um ein Farbstudio zu eröffnen, das in Deutschland so einzigartig ist. Und die Bezeichnung „Studio“ finden wir ganz passend. Denn hier erinnert alles mehr an ein Wohnatelier oder an ein Loft.

Dennis: Bei der Umsetzung haben wir darauf geachtet, alles so einzurichten und zu gestalten, wie wir es auch bei einem Wohnatelier umsetzen würden. Ich denke daher, fühlen sich unsere Kunden auch wirklich wie zu Hause. Und es schafft eine persönliche Atmosphäre, in der man einerseits gerne arbeitet und andererseits gut entspannen kann.

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Euer Studio ist sehr clean eingerichtet, dennoch fühlt man sich sofort wohl. Welche Ideen hattet Ihr für das Design im Kopf und habt Ihr Euch für das Interieur Experten ins Boot geholt?

Dennis: Uns war wichtig, dass unser Studio eher einer stilvoll eingerichteten Wohnung als einem Salon gleichen sollte. Wir wollten einen Ort schaffen, an dem sich die Leute wohl fühlen und gerne aufhalten. Schon aus diesem Grund haben wir uns für einen Hinterhof entschieden. In einem Ladengeschäft mit einer großen Fensterfront ist man schließlich häufig den Blicken von Passanten ausgesetzt. Unser Studio im Hinterhof ist da schon wesentlich privater, was vor allem jene Kunden schätzen, die im Interesse der Öffentlichkeit stehen.

Andreas: Die Interieur-Designerin Helga Hoxha hat unser bei dem Lichtkonzept und der Einrichtung beraten. Neben der Farbküche und dem Mobiliar, hat sie auch den zentralen Tisch entworfen. Dieser ist das Herzstück unseres Studios. Bei uns sind die Spiegel im Gegenzug weniger zentral an den Wänden angebracht. Das hat folgenden Grund: wenn man mit Farbe arbeitet, braucht man perfekte Lichtbedingungen und die Spiegel dienen somit hauptsächlich der Präsentation des Ergebnisses.

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Ich liebe den großen Tisch, an dem sich die unterschiedlichen Stühle gegenüber stehen. Wie reagieren Eure Kunden auf das offene Konzept? Ich finde das ja eher gut, dass ich nicht gezwungen bin, die ganze Zeit in den Spiegel zu schauen. So kommt man auch mal mit anderen Kunden ins Gespräch. 

Dennis: Die Kunden reagieren durchweg positiv auf unseren Tisch. Häufig entstehen Gespräche zwischen unseren Gästen und nicht selten werden sogar Kontakte geknüpft. Da die Stühle versetzt stehen, kann man auch einfach in einem Magazin blättern oder mit dem iPad surfen und einen Tee genießen. Und unser Team ist auch begeistert, da der Tisch die Zusammenarbeit erleichtert.

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Könnt Ihr mir etwas zu Eurem Background bzw. zu Eurer bisherigen Karriere erzählen? 

Dennis: Andreas und ich sind bereits seit 12 Jahren befreundet. 2004 sind wir dann zeitgleich von Braunschweig nach Berlin gezogen. Ich habe Jura studiert. Doch schon während meines Studiums habe ich gemerkt, dass meine Talente eher in organisatorischen Bereichen liegen. Seit 2009 veranstalte ich jährlich einen Design Weihnachtsmarkt. Nach meinem Examen war ich zudem bis Anfang dieses Jahres Geschäftsführer einer Cocktailbar in Mitte.

Andreas: Dennis und ich haben uns beim Zivildienst kennengelernt. Wir hatten damals das gleiche Hobby – Graffiti – und verstanden uns von Anfang an sehr gut. Als wir nach Berlin gezogen sind, lernte Dennis den Coloristen Christian Engel von Aveda kennen. Dieser schwärmte so von seinem Beruf, dass Dennis ihn mir vorstellte und ich so einen ersten Einblick in den Job erhielt. Schließlich machte ich eine mehrjährige Ausbildung im Aveda Salon & Spa am Kurfürstendamm. Als ich dort ausgelernt hatte, bin ich nach London – in die Welthauptstadt in Sachen Hairstyling – gegangen. Dort habe ich eine sechsmonatige Traineezeit bei Real Hair absolviert. Das war damals der beste Laden für Haarfarbe. Das Training dort stellte mich oft vor Herausforderungen und ich habe vieles von Grund auf neu gelernt. Bei Real Hair lernte ich auch Josh Wood kennen – einen der bekanntesten Coloristen der Welt. Als dieser Real Hair verließ, um ein neues Atelierkonzept zu verwirklichen, wollte er mich gerne in seinem Team haben. Seitdem arbeite ich in seinen Ateliers in Notting Hill und im Kaufhaus Liberty.

Andreas, du pendelst zwischen London und Berlin. Warum beides und nicht eine Stadt? 

Andreas: Ich mag einfach die Energie von London – für meine Arbeit gibt mir das einen ganz besonderen kreativen Input. Aber ich liebe beide Städte. Berlin entwickelt sich langsam in eine ähnliche Richtung wie London, auch wenn viele darüber schimpfen. Berlin hat für mich aber immer noch eine ganz eigene ruhige Stimmung, die ich aus anderen Städten so nicht kenne und die mir immer wieder auffällt, wenn ich länger nicht hier war. Berlin ist Heimat für mich, auch wenn ich hier nicht geboren bin. Vor unserer Eröffnung war ich ohnehin ein Mal im Monat für meine Privatkunden hier und seitdem es uns offiziell gibt, bin ich so oft hier, wie es sich eben einrichten lässt.

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Ziemlich busy – wie bekomme ich einen Termin? 

Andreas: Ich denke Teamwork ist der Schlüssel. Ich bin ja nur begrenzt in Deutschland und dann meistens ausgebucht. Gerade für Neukunden kann es unter Umständen schwierig sein, einen Termin zu bekommen. Allein wäre das inzwischen gar nicht mehr zu bewerkstelligen. Dennis und ich haben uns daher ein kleines, aber qualitativ hochwertiges Team zusammengestellt.

Bei der Auswahl des Teams war es uns extrem wichtig, dass alle auf höchstem Niveau Haare färben oder schneiden. Mit Henning Kleinecke arbeite ich schon seit über sieben Jahren zusammen und er kommt ursprünglich aus der Schule von Vidal Sassoon. Lisa Baum, die vorher in Düsseldorf bei Oliver Schmidt und in Australien bei Franck Provost als Coloristin tätig war, hat bei mir zu Beginn noch ein mehrmonatiges Training absolviert. Wenn ich also nicht verfügbar bin, weiß ich dennoch jeden Kunden in hervorragenden Händen.

Dennis: Termine können bei mir per Mail unter dennis@andreaskurkowitz.com oder unter der Rufnummer 030/33308118 vereinbart werden. Da Andreas und auch der Rest vom Team oft kurzfristig für Shootings oder für Fashion Shows gebucht werden, muss ich gelegentlich Termine umorganisieren. Das mache ich deshalb lieber persönlich.

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Du hast schon jahrelange Erfahrung im Färbe-Business und ich konnte letztens schon selbst in den Genuss kommen, obwohl ich bisher überhaupt kein Fan von Colorationen war. Wie schaffst Du es, dass die Haare so natürlich aussehen. Hast Du eine bestimmte Technik? 

Ich denke: weniger ist mehr! Was nicht heißt, dass du jemanden nicht komplett anders wirken lassen kannst mit wenig Farbe.

Technisch gesehen, arbeite ich bewusst nicht perfekt. So sorge ich für Natürlichkeit. Die Sonne gibt ja auch keinen perfekten Strähneneffekt und das sieht trotzdem am Besten aus.

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Wer ist Dein Vorbild in Deinem Berufsfeld? Und was konntest Du von ihm/ihr lernen?

Richtige Vorbilder gibt es da nicht so richtig. Ich lerne ja jede Woche Neues, aber natürlich muss ich „my mate“ Josh Wood nennen, mit dem ich von A nach B fliege. Ich habe ihm vieles zu verdanken. Seine Visionen, seine Kreativität und sein Humor sind einfach genial.

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Ich stellte beim letzten Besuch mit Freude fest, dass Ihr die Produkte von Rahua, Davines und Kai und die Bürsten von Mason Pearson benutzt und verkauft. Ich bin ganz großer Fan und finde es super, dass Ihr auch auf natürliche Pflegeserien setzt. Was ist Euch bei der Auswahl wichtig?

Andreas: Als Colorist hast du – noch mehr als ein Stylist – die Aufgabe Haare gesund aussehen zu lassen und da sind gut ausgewählte Produkte unverzichtbar. Gerade für Kunden die es nicht schaffen, regelmäßig die Farbe aufzufrischen, kann das schon sehr hilfreich sein. Wir sind bewusst nicht an eine Marke gebunden und genießen die Freiheit, uns die besten Produkte ins Studio zu holen. Wir sind auch immer auf der Suche nach neuen interessanten Produkten, die es in Deutschland noch nicht gibt, wie zum Beispiel Kai aus Kalifornien.

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Was ist aktuell der/die am meisten gefragte Style/Coloration? Gibt es irgendeinen Trend, der sich für die kommende Saison abzeichnet?

Andreas: Ich war gerade in Paris und habe für S/S15 Shows gefärbt. Ich denke, dass es nach einem Jahr Platinblond & Jet-Black Girls, absolut in Richtung None-Colour-Look geht. Ich färbe so viele Glosses wie nie zuvor und es geht im Grunde darum, die natürliche Haarfarbe zu unterstützen. Also vergleichbar mit einer Tagescreme, die Deine Haut frisch wirken lässt – ohne viel Make-up zu verwenden.

Andreas, Du selbst schneidest nicht, sondern hast Dich schon früh nur für das Färben entschieden. Wer übernimmt das Schneiden im Salon? Oder wird hier wirklich nur gefärbt?

Andreas: Da hast Du Recht! Ich besitze nicht mal eine Haarschere.

Wir sind natürlich extrem auf Haarfarbe spezialisiert, aber gerade deshalb haben wir mit Gregor Makris einen hervorragenden Stylisten bei uns im Studio, der eng mit uns Coloristen zusammen arbeitet. So wird der Schnitt optimal auf die Coloration abgestimmt. Für manche Kunden ist es einfach unabdingbar, Farbe und Schnitt in einem Termin zu erledigen. Daher sind wir froh, dass wir Gregor, der sonst hauptsächlich als Hairstylist für hochwertige Beauty- und Fashionshoots arbeitet, einige Tage im Monat bei uns zu haben.

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Gibt es etwas, das Du gar nicht gerne machst? Oder das Du sogar ablehnst? Oder bist Du generell für jede Farbkombi offen?

Andreas: Ich bin eigentlich offen für jede Idee – natürlich werde ich meinen Kunden auch von Dingen abraten, wenn ich denke, dass es nicht 100% passt oder schlicht nicht möglich ist, weil es beispielsweise die Haare zu sehr strapaziert.

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Und was empfiehlst Du für Frauen mit colorierten Haaren für das Auffrischen und die Pflege zwischendurch?

Andreas: Meine Top 3 sind: 1) Sulfatfreies Shampoo von Rahua 2) Pre Treatment Elasticizer von Phillip Kingsley und 3) in meinem Koffer wirst du immer Davines Alchemist Colour Conditioner finden.

Danke Euch vielmals für das Interview und den neuen Anstrich! Still super happy.

Andreas Kurkowitz Colouring
Brunnenstraße 27
10119 Berlin

+49 (0) 30 333 0 8118
www.andreaskurkowitz.com

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Folge:

5 Kommentare

  1. Stephanie
    03/11/2014 / 7:34 PM

    Gutes Interview, schöner Laden!
    Kommt gleich auf meine Liste.
    Danke für’s Vorstellen, Ari!

    • ari
      Autor
      04/11/2014 / 12:59 PM

      Gerne, liebe Stephanie. :)

  2. Clara
    03/11/2014 / 11:03 PM

    Sieht wirklich gut aus der Salon.
    Und was Du über das Handwerk schreibst, klingt super.
    Was mich interessieren würde, ist wie die Preise so sind?

    Dankschön, liebe Ari.
    Clara

    • ari
      Autor
      04/11/2014 / 1:02 PM

      Liebe Clara, vielen Dank! Zu den Preisen würde ich mich vorab bei der Terminvergabe mal erkundigen. Die Preise fürs Haarefärben variieren meist so stark, da es so viele unterschiedliche Techniken und Farben gibt. Alles wird ja auf das Haar und die eigenen Wünsche abgestimmt und so gibt es glaube ich keine Einheitspreise. Liebe Grüße,
      Ari

  3. 15/07/2019 / 2:43 PM

    Vielen Dank für das tolle Interview über das neue Haarstudio-Projekt. Der Salon sieht sehr ordentlich und schön aus. Was ich mag, dass dort sulfatfreies Shampoo verwendet wird. Ich würde gerne mal einen Termin vereinbaren, vielleicht wird so ein ganz neuer Look kreiert.

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