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 Nachdem ich die letzten Tage endlich mal ein klein wenig runtergekommen bin und die letzten Sachen für das Baby besorgt habe, konnte ich mich heute meiner Kliniktasche widmen. Ehrlich gesagt stand sie schon ein paar Wochen lang bei uns halbfertig gepackt im Schlafzimmer rum, aber so richtig wusste ich schon gar nicht mehr, was ich da mal an einem Abend kurz vor dem Schlafengehen reingeworfen hatte. Im Bestfall ist die Kliniktasche natürlich schon in der 35. Schwangerschaftswoche fertig einsortiert und kann im Notfall einfach schnell geschnappt werden. Zumindest schreiben das so alle Ratgeber.

Im allergrößten Notfall muss es aber eben auch ohne gehen, immerhin hat man das gute Stück ja nicht ständig dabei. Ich kann jedoch aus Erfahrung bestätigen, dass man sich einfach sicherer fühlt, wenn man weiß, dass alles fertig ist und das Baby quasi kommen darf. Manchmal denke ich sogar, dass das Baby erst ein bisschen Langeweile spüren muss – dann ist Mami wohl tiefenentspannt. Vermutlich ist das aber totaler Quatsch. Für den Geburtstag gibt es keine goldenen Regeln – Babys kommen einfach, wann es ihnen passt. Und darauf kann man sich ab einem gewissen Zeitpunkt ja gedanklich und häuslich einstellen.

Bei Geburt Nummer 1 hatte ich schon ein paar Wochen – Mutterschutz, Aufregung und Langweile seien Dank! – vor meinem errechneten Termin alles fertig und gefühlt drei mal wieder aus- und eingepackt und kontrolliert. Zum Glück! Denn unter den Wehen und Schmerzen, die ich hatte, hätte ich wirklich keine Nerven gehabt, auch nur eine Klamotte auszuwählen, geschweige denn einen klaren Gedanken zu fassen.

Im Endeffekt stellte sich aber heraus, dass ich die Hälfte der empfohlenen Sachen gar nicht dabei hatte. Beim Packen hatte ich mir wohl gedacht: So ein Quatsch, wer braucht schon Wechselklamotten, Haarbürste und 4 Bodys, wenn ich im Krankenhaus doch gar nicht lange bleiben möchte?  Ich hatte mich einfach auf den Bestfall eingestellt und gehofft, dass ich, wie andere Bekannte von uns, nach ein paar Stunden die Klinik oder das Geburtshaus strahlend mit einem Baby im Arm verlassen könnte.

Leider kam es bei uns etwas ganz anders und nach vielen Stunden kam Luca per ungeplantem Kaiserschnitt zur Welt, was uns noch fünf weitere, lange Tage im Krankenhaus bescherte. Rainer wollte zu keiner Sekunde von meiner und Lucas Seite weichen, im Familienzimmer waren es heiße 32 Grad und wir schwitzten in unserem Ankunftsoutfit bzw. ich immer noch im OP-Hemdchen was das Zeug hielt.

Zwar hatten wir alles Wichtige da, das man für das Baby und sich selbst so braucht (Windeln, Milchpumpe, Strampler, Stilleinlagen, Vorlagen, Nippelcreme usw.), aber es hätte eben auch etwas schöner und angenehmer sein können. Schließlich ist eine Geburt etwas ganz Besonderes und man möchte sich nicht nach Krankenhausaufenthalt fühlen. Zum Beispiel hätte ich Luca gerne eines von ihren Outfits für die ersten Fotos, die nun in den fünf Tagen Krankenhausaufenthalt entstanden sind, angezogen und nicht irgendwelches Frotteezeug mit Krankenhauslogo. Rainer und ich hätten uns sicher auch in unseren eigenen Klamotten wohler gefühlt, als in zu knappen T-Shirts, die uns Freunde dankenswerter Weise mitbrachten. Und meine Vogelnesthaare hätte ich mir nach dem anstrengenden Geburtsmarathon auch lieber schon mal im Krankenhaus mit einer Bürste gebürstet, als erst zuhause. Genauso wie ich mir für die ersten Besucher gerne etwas Concealer unter die Augen geschmiert hätte, obwohl ich da sonst gar nicht so eitel bin. Nur ein paar Beispiele!

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Diesmal will ich ein bisschen besser für den Ernstfall vorbereitet sein und reise an dem Tag lieber mit etwas mehr Gepäck an – sicher ist sicher! Und damit ich Euch keinen Quatsch erzähle, habe ich auch noch mal meine liebe Hebamme Sissi befragt, was sie denn für sinnvoll für die Geburt und einen eventuell längeren Krankenhausaufenthalt hält.

Hier ist also das beste aus unseren zwei Packlisten:

Mamas Must-haves:

[ ] Ausgefüllte Krankenhauspapiere, Versichertenkarte, Mutterpass (evtl. die vorigen Pässe von Geschwisterkindern), Geburtsplan (wenn man einen hat), Geldbeutel

[ ] Ein langes Baumwoll-Nachthemd, wenn man nicht den rückenfreien Krankenhausfummel anziehen möchte. Ich habe mir ein günstiges, aber dennoch ganz hübsches bei TK Maxx für 18 Euro gekauft. Da ist es nicht so schlimm, wenn es etwas befleckt wird.

[ ]  Ein kuscheliger Cardigan oder Bademantel – oft geht man ja doch noch auf dem Gang oder im Zimmer spazieren. Ich habe mein gutes Stück von Iris von Arnim dabei – funktioniert auch prima für den Anreise- und Heimweg.

[ ] Antirutsch-Socken, Flip Flops oder Birkenstocks – siehe oben.

[ ] Zwei, drei bequeme Schwangerschaftsslips (billige, etwas größere Baumwollhosen reichen aus) und Still-Bhs (zum Beispiel von Bravado oder Anita). Sonst bekommt Ihr Wegwerf-Netzhöschen, die gefühlt aus Plastik sind. Und die kann ich nach Lucas Geburt wirklich nicht sehr empfehlen…

[ ] Kulturbeutel mit Zahnbürste, Zahnpasta, Haargummi, Haarbürste, Deo, kleinen Probiergrößen von Shampoo, Conditioner, Duschgel, Lippenbalsam, Körperöl, Thermalspray, eventuell Make-up oder Dry Shampoo, wenn man sich damit wohler für die ersten Fotos und Besuch fühlt.

[ ] Brille, Kontaktlinsen-Equipment, Tabletten oder Sonstiges, das man regelmäßig braucht.

[ ] Snacks, wie Nüsse, frisches Obst, Müsliriegel und was man sonst so mag. Ich hätte mir neben einer großen Burrito Bowl, mein glutenfreies Brot, Fanta und Nutella nach der Geburt gewünscht.

[ ] Telefon, geladene Kamera, leere Speicherkarte und passende Ladegeräte.

[ ] Eine kleine Musikbox (wir packen unseren Beolit 15 ein) und eine persönliche Playlist. Das hat mich zumindest im Kreißsaal etwas abgelenkt.

[ ] Wechseloutfit(s) – am besten bequem mit Gummibund und aus angenehmen Natur-Materialien.

[ ] Kompressionsstrümpfe und Bauchgurt. Ich muss erstere leider auch unter der Geburt tragen. Der Bauchgurt unterstützt die Rückbildung des Bauches und der Gebärmutter und wurde mir von meiner Hebamme wärmstens empfohlen.

Babys Must-haves:

[ ] Baby-Autositz! Bei uns wurde sogar beim Verlassen des Krankenhauses kontrolliert, ob das Baby richtig angeschnallt ist.

[ ] Zwei komplette Outfits – eins für das Krankenhaus und eins für den Heimweg, inklusive Strampler (hier von Joha und Petit Bateau), Jäckchen (hier von Petit Bateau und Selana), Söckchen und Mützchen – auch wenn es draußen Sommer ist. Für die kühleren Monate unbedingt auch einen warmen Overall einpacken. Die hübschen Outfits, die wir für unser Baby-Mädchen einpacken, sind von Selana und aus der Erstlingsbox von Winzig & Klein, die man in Kürze direkt bei Sissi bestellen kann. Mehr dazu noch an anderer Stelle.

[ ] Ein extra Mützchen (wird wahrscheinlich schmutzig) und einen langen Strampler für direkt nach der Geburt.

[ ] Eine warme Decke und ein großes Musselin-Tuch (zum Beispiel von Aden & Anais) zum Stillen, Pucken usw. Ihr bekommt auch welche im Krankenhaus, aber vielleicht wollt Ihr lieber Eure eigenen Sachen nehmen.

[ ] Wir haben außerdem ein Geschenk (Kuscheltier) besorgt, das das Baby quasi von seiner Reise für Luca mitgebracht hat.

Wichtiges für den Papa:

[ ] Wechselklamotten

[ ] Kulturbeutel mit allem, was man so braucht

[ ] Snacks, Sportriegel oder Traubenzucker

Nice to have: 

[ ] Extra Kissen und eine weiche Decke für die Geburt. Auch hier an das heimelige Gefühl denken. Krankenhausbettwäsche fühlt sich eben auch nach Krankenhaus an. Meine Kuscheldecke ist vom Berliner Label Syd Collection.

[ ] Eine Duftkerze oder ein entspannendes Raumspray – bitte vorher unbedingt mit der Hebamme absprechen, ob es erlaubt ist.

[ ] Eventuell Stillhütchen und Kompressen bei wunden Brustwarzen.

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Folge:

5 Kommentare

  1. Katrin
    03/06/2016 / 11:07 AM

    Wo ist denn die große weiße Leder-Reisetasche her?

  2. Nora
    03/06/2016 / 1:39 PM

    Eine sehr schöne Auswahl! Wir sind mit einer riesigen Tasche „angereist” und am Ende haben wir außer neuer Unterwäsche, Wechselklamotten, Zahnbürste und den Sachen für’s Baby nichts gebraucht, weil wir das Krankenhaus am gleichen Tag wieder verlassen durften. Aber ich fand es sehr beruhigend, zu wissen, dass wir für den Fall der Fälle alles da haben. Denn der frischgebackene Papa soll optimalerweise die ganze Zeit da sein und nicht noch einmal nach Hause fahren müssen. Was ich übrigens nicht hätte missen wollen, sind warme Kaschmirsocken; die trug ich sogar im Kreißsaal.

    Alles Gute für die Geburt, wünsche ich Dir!

  3. Vesna
    03/06/2016 / 1:42 PM

    Und, die Wickelunterlage?
    Liebe Grüße & alles,alles Gute zur Geburt

  4. Sara
    26/06/2016 / 1:10 PM

    Liebe Ariane, ich bin verzweifelt auf der Suche nach einem passenden/geeigneten Hemd für die Geburt. Könntest du mir einmal die Marke von deinem nennen?

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